„Pussy Riot“, brennende Botschaften – wie wir nicht leben wollen

Bericht vom letzten Treffen,

Einladung zum Treffen am Samstag, den  6.10.2012, 16.00 Uhr;

Thema: Provokationen im Sakralen Raum

Das war ein denkwürdiges Treffen. Zusammen gekommen, um darüber zu sprechen „Wie wir wirklich leben wollen“, sahen wir uns angesichts äußerst geringer Beteiligung an diesem Treffen veranlaßt darüber zu sprechen, woran es liegen könnte, daß ein solches Thema offensichtlich nicht ausreicht, um eine größere Gesprächsrunde zu fesseln. Zu allgemein? Zu behäbig? Ein Thema, das man immer besprechen kann, während andere Fragen brennen?

So ist es vermutlich. Also, wo brennt es?

Machen wir es kurz. Ja, der Euro. Ja, Syrien. Und noch einiges.

Aber am Schrillsten stehen zwei Ereignisse auf der TO, die scheinbar gar nichts miteinander zu tun haben: Der Auftritt der „Pussy Riots“ in Moskau und der Lärm, der seitdem um sie entsteht – sowie auf der anderen Seite die brennenden westlichen Botschaften, einschließlich der deutschen und der anti-muslimische Film, der Anlaß für diese Vorgänge wurde.

Was ist vergleichbar? In Moskau, Provokation am zentralen Altar der neuen russischen Orthodoxie. In der Sache der Botschaften: Ein antimuslimischer Film als Provokation gegen den Islam. Die Reaktionen – maßlos hier wie dort. Auf die „Pussies“ stürzten sich Staat und Kirche mit dem Ergebnis eines unverhältnismäßigen Urteils gegen die Frauen. Der Film provozierte den Zorn gläubiger Muslime, gleich ob spontan oder aufgewiegelt, das ist schon zweitrangig.

Auch in der Presse liest man Dinge, die scheinbar weit auseinander liegen: Für „Pussy Riot“ öffentliche Auszeichnungen – anläßlich der Botschaftsbrände erinnert die Presse an eine Preisverleihung in Potsdam vor anderthalb Jahren. Dort wurde der dänische Mohammed-Karikaturist Kurt Westergaard mit einem Medienpreis ausgezeichnet. Joachim Gauck, der die Laudatio hielt und Bundeskanzlerin Merkel dankten Westergaard für seinen „Mut zur Freiheit“. Ermahnungen – etwa im Sinne Rosa Luxemburgs – zum Respekt vor der Freiheit des anderen hat man da nicht gehört.

Weit auseinander liegende Vorgänge? Keineswegs. Sie sind durch einen Grundton miteinander verbunden: Die Provokation im sakralen Raum – und wie darauf reagiert und/oder wie sie auch benutzt wird. In einer Welt, die keine allgemein verbindlichen ethischen Maßstäbe hat außer den Menschenrechten – die aber zum einen nicht von allen akzeptiert werden und zum zweiten von denen, die sie akzeptieren,  n a c h h a l t i g  (hier paßt es!) immer wieder mißachtet werden – was ist das?

Das wollen wir uns genauer anschauen.

So sind wir unvermutet wieder beim Ausgangsthema angekommen, aber jetzt von der anderen Seite her, nämlich: Wie wir  ganz bestimmt  n i c h t  leben wollen. Wir möchten nicht in einer Welt leben, in der Freiheit sich darauf reduziert, selbst alles tun zu können, ohne Achtung für den Glauben und die Freiheit der anderen zu entwickeln.

Wir laden deshalb für das nächste Mal zu dem Thema ein:

Provokationen im sakralen Raum – am Beispiel der „Pussy Riots“ und des anti-islamischen Films, der Anlaß für die Belagerungen der Botschaften wurde.

Anmeldungen über Kontakt

Als Einstimmung haben wir Euch den Text zu „Pussy Riots“, der schon letztes Mal rumgeschickt wurde,  noch einmal in den Anhang gegeben.

Im Übrigen bitten wir Euch auf die Presse/Medien der nächsten Zeit zu achten, um die Infos in das Gespräch mit einbringen zu können.

Siehe dazu auch: Vortragsangebote

 

 

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